ENGEL: Maschinen mit hohem IQ

Das MES „e-factory“ ermöglicht es, jederzeit Prozess- und Zustandsdaten zu überwachen und den zur Verfügung stehenden Maschinenpark bestmöglich zu nutzen (© Engel)
Das MES „e-factory“ ermöglicht es, jederzeit Prozess- und Zustandsdaten zu überwachen und den zur Verfügung stehenden Maschinenpark bestmöglich zu nutzen (© Engel)

21.09.2016

Ziel von Industrie 4.0 ist die smarte Fabrik, in der alle Fertigungsmaschinen und deren Komponenten miteinander kommunizieren und sich kontinuierlich selbst optimieren. Als Folge davon steigen die Produktivität, Effizienz, Qualität und Flexibilität der Fertigung deutlich an. Drei Bereiche stellt die Engel Austria GmbH, Schwertberg/Österreich, dabei unter der Flagge "inject 4.0" in den Fokus: smart machine, smart production und smart service.

Sich selbst adaptierende, dezentrale Systeme smarter Maschinen steigern die Prozessfähigkeit, ohne dass sich der Bediener zusätzliches Spezialwissen aneignen muss. Die iQ-Softwarelösungen ermöglichen es, Abweichungen kritischer Prozessparameter zu erkennen und aktiv auszugleichen, noch bevor Ausschuss entsteht. Während "iQ weight control" das eingespritzte Schmelzevolumen und die Viskosität über den gesamten Spritzgießprozess inklusive Nachdruckphase konstant hält, ermittelt die Software "iQ clamp control" die Werkzeugatmung, um die Schließkraft kontinuierlich nachzuregeln. Auch wenn sich die Umgebungsbedingungen verändern oder die Granulatqualität schwankt, halten die Softwarelösungen den Prozess konstant und sorgen durchgehend für eine hohe Produktqualität.

Darüber hinaus stellt Engel eine Weiterentwicklung des elektronischen Temperierwasserverteilers Engel e-flomo vor, der selbstständig wahlweise die Durchflussmengen oder die Temperaturdifferenz regelt. Mithilfe der neuen Software "iQ flow control" passt sich die Pumpendrehzahl des Temperiergeräts automatisch dem aktuellen Bedarf an. Während e-flomo die Prozesskonstanz erhöht, senkt die automatische Drehzahlregelung den Energieverbrauch der Temperierung.

Eine typische Herausforderung für Spritzgießverarbeiter greift Engel im Bereich "smart service" mit der vorausschauenden Instandhaltung auf. Die Österreicher haben ein Messsystem für Plastifizierschnecken entwickelt, um im laufenden Betrieb die verschleißrelevanten Parameter zu ermitteln. Die Messung dauert nur wenige Minuten, während für die Beurteilung der Schnecke bei großen Spritzgießmaschinen bislang oft zwei Arbeitstage Stillstand notwendig waren, um die Schnecke ziehen, reinigen und vermessen zu können.

Der "Engel e-connect.monitor" überwacht darüber hinaus Maschinenkomponenten, die bislang nicht im Fokus der Instandhaltung stehen. So kann der Anwender z. B. den Zustand von Spindeln zum Antrieb der axialen Bewegungen in elektrischen Maschinen jederzeit überprüfen. Auf Wunsch lässt sich die Software so programmieren, dass im Falle eines kritischen Zustands automatisch eine Ersatzteilbestellung ausgelöst und ein Servicetechniker gebucht wird.

Die maschinenseitigen Neuerungen stellt der Systemlieferant anhand von sieben hochintegrierten und automatisierten Fertigungszellen vor. Die Vernetzung erfolgt dabei über Engel e-factory (Bild), ein eigens entwickeltes MES (Manufacturing Execution System). Dieses ermöglicht es, die Zustands- und Prozessdaten einzusehen und mit Qualitäts- oder betriebswirtschaftlichen Kennzahlen in Beziehung zu setzen. Die Rückverfolgbarkeit einzelner Qualitätsgrößen und produktspezifischer Prozessdaten kann mithilfe von QR-Codes umgesetzt werden. Am Messestand gespritzte Kunststoffteile werden dazu mit einem individuell generierten QR-Code versehen, sodass der Messebesucher über das Internet auf die Prozessbedingungen zugreifen kann, unter denen das Spritzgussteil hergestellt wurde.

K2016: Halle 15, Stand B42 und C58


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