Kunststoff-Leichtbau macht Roboter zum Multitalent

„SALLY“, das flexible Transportsystem mit einem Sterilgutbehälter.<br><i>Bild: DS AUTOMOTION</i>
„SALLY“, das flexible Transportsystem mit einem Waschaufsatz.<br><i>Bild: DS AUTOMOTION</i>

28.03.2018

Wie mit modernstem Kunststoff-Leichtbau und smarten mechatronischen Lösungen der Mini-Transportroboter „SALLY“ für verschiedene neue Anwendungen „industriefit“ gemacht wurde, zeigte ein Kooperationsprojekt des Kunststoff- und Mechatronik-Clusters in Österreich eindrucksvoll auf. Das von drei Firmen gemeinsam mit einem Produktdesigner entwickelte Lastaufnahmesystem für den Miniroboter ist mittlerweile für den Transport von Sterilgut erfolgreich in Dänemark im Einsatz.

Der Markt für Mini-Transportroboter wie „SALLY“ boomt. Das Grundmodul des fahrerlosen Transportfahrzeugs wurde von DS AUTOMOTION in Linz in Oberösterreich entwickelt. „Für Lasten bis ca. 100 kg lässt sich SALLY nun mit verschiedenen Aufbauten flexibel an unterschiedlichste Transportaufgaben anpassen“, sagt Projektleiter Ing. Wolfgang König MBA von DS AUTOMOTION. Das neue Lastaufnahmesystem entspricht sämtlichen internationalen Industriestandards und auch strengsten Hygieneanforderungen. So ist SALLY damit beispielsweise auch für den Einsatz in Krankenhäusern geeignet.

Leichtbau schafft Wettbewerbsvorteil
Die neu entwickelten, serientauglichen Aufbauten für das vorhandene Grundmodul mussten einerseits sehr leicht, gleichzeitig aber sehr stabil sein. „Das so erzielte größtmögliche Gewichtsaufnahmevermögen, besseres Fahrverhalten und höhere Geschwindigkeiten sind entscheidende Wettbewerbsvorteile“, so König. Mit dem Know-how und den Erfahrungen der Kutec Kunststofftechnik GmbH ist es gelungen, die technischen und hygienischen Anforderungen optimal und gleichzeitig ästhetisch ansprechend zu lösen. „Dank der Integration des Produktdesigners weiermayer industrial design in die Projektgruppe und mittels Einsatz moderner Kunststofftechnik haben wir innerhalb kurzer Zeit das Produkt zur Serienreife entwickelt“, zeigt König auf.

Optimale Sensorik gefunden
Mit den im Projekt gefertigten ersten Prototyp-Aufbauten war es möglich, verschiedenste Sensoren zu testen und so für Transportgut mit unterschiedlichen Geometrien und Materialien eine optimale Lösung zu finden – also ein möglichst breites Messfeld bei entsprechender Genauigkeit­. Eine dazu neu entwickelte Betriebssoftware ergänzt das System perfekt.

Antrieb- und Transportsystem für unterschiedliche Güter
Herausfordernd war auch die Entwicklung der Transport- und Antriebssysteme für das Be- und Entladen. „Wir haben in einem ausgeklügelten Testprogramm Anwendungsfälle in Dauerlast- und Extrembereichen evaluiert – über 150 Stunden im Werk und vor Ort beim Kunden“, erzählt König. Verschiedene Transport-Komponenten wie Antrieb, Getriebeübersetzung oder Fördertypen wie Gurtförderer, Rollenbahn oder Bandförderer ­wurden in Hinblick auf Geräuschentwicklung, Verschleiß oder Reinigungsmöglichkeit bzw. Hygiene evaluiert und so die optimalste Lösung gefunden. Die Klatt Fördertechnik GmbH, Innovationstreiber bei stationären Transportanlagen für Stückgut, brachte ihr spezielles Wissen in diesem Bereich ein.

Die Projektpartner:

Über „SALLY“
„SALLY“, entwickelt von der DS AUTOMOTION GmbH in Linz, ist ein Mini-Roboter für kleinere Lasten bis ca. 100 kg. Mittels mechatronischer Schnittstellen und individuell gefertigter Aufbauten lässt sich SALLY an unterschiedlichste Transportaufgaben anpassen. Die Einheit navigiert per SLAM-Technologie.