Ein Jahr Pandemie, Remote-Work & The New Normal

Wie es dem globalen Frauscher Team gelungen ist, eine neue Arbeitswelt zu etablieren.

Mann am Schreibtisch nimmt über einen großen Bildschirm an einer Online-Konferenz teil ©Frauscher
Michael Thiel - CEO Frauscher Sensor Technology Group GmbH @Frauscher

12.04.2021

Seit über einem Jahr hat die Pandemie viele Länder fest im Griff. Doch so schlimm die Auswirkungen der Corona-Krise auch sind – jede Herausforderung bringt neue Erfahrungen sowie Chancen auf Veränderung – sei es privat oder beruflich. Ziel bei Frauscher war und ist es, das Beste aus der Situation zu machen. Das Ergebnis: die interne und externe Kommunikation finden fast ausschließlich digital statt. Daraus ergeben sich unterschiedliche Fragen: Kann der Zusammenhalt zwischen Teammitgliedern auf Distanz funktionieren? Wie kann es gelingen, eine Arbeitskultur aufrecht zu erhalten, wenn alle nur noch im Home Office sind? Wie steht es um die generelle Motivation oder aber die Vereinbarkeit von Familie und Beruf? Frauscher teilt seine Erfahrungen in Zeiten der Pandemie.

New Work: Vom Büro ins Home Office

Frauscher war eine jener Firmen, die sehr schnell und verantwortungsbewusst auf die neue Situation reagiert haben: Bereits ab März 2020 arbeiteten die Frauscher Mitarbeiter größtenteils im Remote-Modus von zu Hause aus.

Arbeiten im Home Office bringt viele Vorteile mit sich, doch wie so oft nehmen Menschen veränderte Situationen unterschiedlich wahr. Während einige Mitarbeiter davon berichten, dass sie Job und Privatleben nun noch besser vereinbaren können, stehen andere, insbesondere Mitarbeiter mit (schulpflichtigen) Kindern, vor ernstzunehmenden Herausforderungen: Ausgerechnet dann, wenn Mama und Papa arbeiten, braucht das Kind Unterstützung bei den Hausaufgaben – oder einfach etwas Aufmerksamkeit.

Es wurden ein paar Mitarbeiter gefragt, wie sie mit der veränderten Arbeitskultur zurechtkommen.
 

Vorteile und Chancen durch Remote-Work

Was die Vorteile von Home Office betrifft, sind sich alle Mitarbeiter einig: Zum einen bringt der Wegfall der Fahrt zur Arbeit und retour – insbesondere bei größerer Entfernung – einen Zeitgewinn, der sich positiv auf die Work-Life-Balance auswirkt. Folglich ist dadurch ein effizienteres und konzentrierteres Arbeiten möglich, was sich vorteilhaft auf die Produktivität auswirkt. Grundvoraussetzung sind funktionierende Kollaborations-Tools, wie zum Beispiel ein übersichtliches Intranet. Die IT-Infrastruktur bei Frauscher hat einen raschen Umstieg ins Home Office ermöglicht. „Wir wussten, dass unsere IT gut aufgestellt ist; trotzdem waren wir überrascht, wie reibungslos alles funktioniert“, meint Stefan Lugschitz, Führungskraft in der Abteilung R&D Systems.

Nicht nur die IT-Infrastruktur sondern auch zahlreiche digitale Plattformen, die bei Frauscher auch schon früher im Einsatz waren, ermöglichten sogar, interne Events in Zeiten von Home Office – wenn auch in einer anderen Art und Weise, als man es bisher gewohnt war. Anstelle von Abteilungsausflügen oder Firmenfesten wurden Online Escape Games, Gaming Nights oder auch virtuelle Kaffeeklatsch-Runden organisiert. Das Angebot an digitalen Alternativen konnte und kann sich nach wie vor sehen lassen und sorgt auch bei den Mitarbeitern für Begeisterung.

Auch die externe Kommunikation, d.h. der globale Austausch mit den Standorten, Lieferanten und Kunden musste quasi über Nacht vollständig remote stattfinden – ein Umstieg, den man bei Frauscher problemlos gemeistert hat.
Besonders stolz ist das Unternehmen auf das digitale Format der Webinare: Bis heute haben bereits mehrere Locations – darunter Indien, UK, North America und Polen – Lösungen und Produkte in eigens produzierten Sessions anschaulich erklärt und so zu Diskussionen angeregt. Auch mit den Kunden ist Frauscher (weiterhin) digital vernetzt – so ist ein Treffen für Produktabnahmen, Kundenmeetings und -trainings im virtuellen Raum bereits zur Normalität geworden. Kundentrainings finden sogar über ein eigenes Portal statt, das unter anderem interaktive Diskussionen ermöglicht. Alle diese Maßnahmen tragen nicht nur zu einer rascheren Digitalisierung bei, sondern beeinflussen auch den ökologischen Fußabdruck auf positive Art und Weise.

Natürlich sind es nicht nur Tools, Plattformen oder modernes Equipment, die durch diese unsichere Zeit geholfen haben. Ein besonderer Dank gilt den Mitarbeitern in der Produktion, die auch während der Pandemie vor Ort die Stellung halten, unermüdlich produzieren und somit „den Laden am Laufen halten“. Andreas Dorfer, Mitarbeiter aus der Abteilung P-Systems, zur veränderten Situation: „Zu Beginn war es ein komisches Gefühl, da von anderen Abteilungen niemand in unseren Fertigungsbereich kommen durfte. Insgesamt herrschte eine große Unsicherheit, da keiner wusste, wie gefährlich das Virus wirklich ist. Am Anfang war es schon eine Umstellung für mich, da sich z.B. diverses Material nur mehr an definierten Übergabestationen befand und diese nicht automatisch nachgefüllt wurden. Mit der Zeit spielte sich das aber ganz gut ein.“


Herausforderungen im Home Office

Wo sich die Mitarbeiter aus der Produktion durch ihre Arbeit vor Ort ganz anderen Herausforderungen stellen, bietet auch die Arbeit im Homeoffice natürlich nicht nur Vorteile; schließlich fehlen soziale und persönliche Kontakte, die durch keine Videokonferenz zu ersetzen sind. Insbesondere, wenn es darum geht, den Teamgedanken zu fördern oder Ideen auszutauschen, die häufig spontan zwischen „Tür und Angel“ entstehen. Der Vorteil, sich den mitunter langen Arbeitsweg ins Büro und retour zu sparen, kann sich laut den befragten Mitarbeitern auch negativ auf das persönliche Stresslevel auswirken. Außerdem fehlt nach einiger Zeit die Abwechslung, wenn man den ganzen Tag nur in den eigenen vier Wänden sitzt. Darüber hinaus geht es im Büro oft schneller, sich Meinungen von Kollegen einzuholen oder sie um Unterstützung zu bitten. Besonders herausfordernd ist auch das Onboarding von neuen Mitarbeitern, weil dies nicht oder nur teilweise im Büro stattfinden kann. Eine nicht zu unterschätzende Herausforderung ist außerdem, Arbeit- und Privatleben im Home Office klar voneinander zu trennen.


Zusammenhalt und Team-Spirit trotz Distanz – kann das funktionieren?

Trotz physischer Distanz den Kontakt nicht verlieren, sich gegenseitig stärken und motivieren – das hat auch im Berufsleben einen ganz neuen Stellenwert bekommen. Wie schafft man es also im Home Office, die Motivation und das Zusammengehörigkeitsgefühl nicht zu verlieren und gemeinsam Projekte voranzutreiben? In der HR-Abteilung trifft man sich regelmäßig online und organisiert gelegentlich auch größere Team-Events. Melanie Gangl, Managing Director bei Frauscher UK, hat für ihren Standort sogenannte Check-in/Check-out-Meetings implementiert; d.h. montags und freitags wird im Team über die Themen der Woche geredet: „Ich stimme mich mit meinem Team immer montags ab, damit alle einen Überblick über die kommenden Themen erhalten; so werden sie darüber informiert, woran in den unterschiedlichen Bereichen gearbeitet wird. Am Freitag gibt es dann eine Check-out-Message im Gruppenchat, damit jeder mitlesen kann, was während der Woche tatsächlich passiert ist.“ Aber nicht nur Arbeitsweisen ändern sich, sondern auch die Art und Weise, wie man sich mit Arbeitskollegen austauscht und verbindet. Melanie und ihr Team organisieren zum Beispiel digitale Quiz Nights oder Stammtische.


Family und Home Office: Gelingt der Spagat?

Wie bekommt man nun neben den beruflichen Aufgaben und dem Austausch mit den Kollegen auch noch das Familienleben unter einen Hut? Hier sind die Erfahrungen und Erlebnisse sehr unterschiedlich. Stefan, Führungskraft in R&D Systems, kommt damit sehr gut zurecht, da er sich zu Hause ein eigenes Büro eingerichtet hat und somit ungestört arbeiten kann. Markus Bernroitner, Mitarbeiter in der HR-Abteilung, schätzt es extrem, dass man Dank Home Office mehr Zeit mit der Familie verbringen kann.
Dennoch ist es immer eine Herausforderung, beidem gerecht zu werden. Die Erfahrung einiger Mitarbeiter zeigt: Damit man nicht zu sehr abgelenkt wird, ist es unerlässlich, gemeinsam neue Regeln für ein erfolgreiches Miteinander aufzustellen.


Die Zukunft bei Frauscher: Hybride Arbeitsplatzmodelle

Frauscher hat in den letzten zwölf Monaten gelernt, dass digitale Kommunikation sehr gut funktioniert und sich sogar positiv auf die Produktivität auswirken kann. Nichtsdestotrotz liegt die Zukunft aus Sicht des Unternehmens in hybriden Arbeitsplatzmodellen. Frauscher wird das Beste aus beiden Varianten – Home Office und Arbeiten in der Firma – kombinieren, um attraktive Arbeitsplatzmodelle für die Zukunft zu schaffen. In der Abteilung Marketing & Sales wird beispielsweise gerade an einem innovativen Bürokonzept inklusive Desk-Sharing gearbeitet.


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