Chancen der Digitalisierung nutzen

© 3007/Fill
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21.04.2021

Welche Rolle spielt Mechatronik in der digitalen Transformation? Dieser Frage widmete sich der Mechatronik-Cluster kürzlich in einem Workshop im Rahmen einer Beiratssitzung. Die Ergebnisse werden die Aktivitäten im MC prägen.

Die Mechatronik kann in vielerlei Hinsicht als Enabler für die digitale Transformation und die Etablierung von Industrie 4.0-Ansätzen bezeichnet werden, da sie Technologien wie IoT, KI/Machine Learning, Analytics, Cyber Physical Systems oder auch Virtual Reality, Simulation oder Digital Twin und viele mehr oft in einem System vereinigt. Der Einsatz in Unternehmen verlangt Investitionen genauso wie Änderungen in Abläufen und Prozessen über die gesamte Wertschöpfungskette. Die Realität zeigt dabei noch zu oft, dass eine Performancesteigerung zu lange dauert, um durch eine Kosten-Nutzen-Rechnung gerechtfertigt zu werden.


Hohe Kompetenz gefragt

Zusätzlich erfordern eine damit einhergehende stark steigenden Komplexität und vielfältigste Wechselwirkungen ein entsprechendes Verständnis und eine hohe Kompetenz in Unternehmen und bei deren Mitarbeitern, denn gerade bei der digitalen Transformation in Unternehmen bzw. der Produktion ist das Wissen und das Verstehen, was und warum etwas passiert, essenziell. Die Deutsche Akademie für Technikwissenschaften acatech macht dies in ihrer Studie „Industrie 4.0 Maturity Index“ vom April 2020 in den sechs Stufen des Industrie 4.0-Entwicklungspfads deutlich.


Grundlagen sind notwendig

Im Rahmen einer Beiratssitzung im Mechatronik-Cluster wurden die Herausforderungen der digitalen Transformation entlang der Wertschöpfungskette sowie die Rolle der Mechatronik unlängst diskutiert und weiter detailliert. In der Diskussion rund um Industrie 4.0 stellte sich aktuell eine gewisse Ernüchterung heraus, da Unternehmen in den vergangenen Jahren zwar viele Anstrengungen unternommen haben, daraus resultierende Entwicklungen aber oft nicht nutzenstiftend implementieren können. Lösungen sind teilweise beim Kunden nicht „verkaufbar“. Gründe dafür sind u.a., dass Grundvoraussetzungen wie einer entsprechend guten Datenqualität teilweise zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird und die Durchgängigkeit, Konsistenz und Transparenz der Daten nicht gegeben sind.


Faktor Mensch entscheidend

Ein wichtiges Ergebnis des Workshops war außerdem: Der Faktor Mensch wird bei der digitalen Transformation viel zu wenig berücksichtigt. Die besten technologischen Lösungen sind nutzlos, wenn Mitarbeiter oder Kunden diese nicht anwenden bzw. deren Nutzen nicht erkennen. Das liegt oft daran, dass ein Big Picture, also eine ganzheitliche und durchgängige Digitalisierungsstrategie vor allem in kleinen und mittleren Unternehmen zur Orientierung fehlt. Dadurch verlieren diese im Gegensatz zu Großunternehmen immer mehr an Boden. Dementsprechend wichtig sind neben technologischen Lösungen auch das Know-how und die Methodenkompetenz der handelnden Personen.


Herausforderungen gemeinsam meistern

Der MC-Beirat hat in einem ersten Schritt große Herausforderungen in den Bereichen Durchgängigkeit von Daten, Datenqualität, Schnittstellenoptimierung, Digitalisierung von Prozessen, Aufbau von Methodenkompetenz sowie in der Berücksichtigung des Faktors Mensch identifiziert. Nun gilt es, diese Herausforderungen weiter zu bearbeiten und vorhandene Technologien nutzenstiftend in die Anwendung zu bringen und damit nachhaltige Innovation zu unterstützen. Die digitale Transformation bietet jedenfalls mehr Chancen als Gefahren – darüber ist sich der MC-Beirat einig.


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