Elektroschrott muss Wertstoff werden

Peter Hehenberger, Fachhochschule Oberösterreich Campus Wels © FH OÖ
Peter Hehenberger, Fachhochschule Oberösterreich Campus Wels © FH OÖ
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24.04.2024

Im Interreg-CE-Projekt CIRCOTRONIC befassen sich der Cleantech-Cluster und der Mechatronik-Cluster mit einer kreislauffähigen Elektro- und Elektronikindustrie. Ende Februar ging das Projekt in eine neue Phase. Ab sofort können sich KMU aus der EEE-Branche melden, wenn sie Unterstützung beim Erarbeiten und Umsetzen eines zirkulären Geschäftsmodells benötigen.

Zunächst wählte das Konsortium die im Projekt entwickelten Tools zu den Themen Design, Materials & Recovery sowie Zirkuläre Geschäftsmodelle & Wertschöpfungsketten aus. Insgesamt sind es 15 Werkzeuge, die beim Umsetzen eines Kreislaufwirtschaftskonzepts unterstützen. Ein wesentlicher Bestandteil des Projekts ist außerdem die Schaffung von virtuellen und physischen Circular Labs. In diesen sollen Unternehmen gemeinsam mit dem Projektteam zielgerichtet und individuell an zirkulären Lösungen arbeiten.

Geschäftsmodell-Leitfaden

Das Team von Business Upper Austria entwickelte den Circular Business Model Guide (CBM-Guide). Dieser Leitfaden unterstützt Unternehmen beim Entwickeln eines zirkulären Geschäftsmodells. Er reicht vom Assessment des ursprünglichen – zumeist linearen – Geschäftsmodells bis hin zum Ableiten von Tasks für ein neues zirkuläres Geschäftsmodell. Der Leitfaden inkludiert eine Reihe von Workshop-Anleitungen und Tools, die den Prozess unterstützen können.

Value Mapping und Workshop

Das Value Mapping & Value Proposition Tool unterstützt Unternehmen beim Identifizieren und beim Mapping von materiellen und immateriellen Werten, die im Unternehmen vorhanden sind, aber auch wieder verloren gehen können (z. B. Materialien, Wissen, Emissionen). „Mithilfe dieses Mappings können Unternehmen herausfinden, welche Werte sie mit einem neuen Geschäftsmodell oder mit einer zirkulären Geschäftsmodellerweiterung adressieren wollen“, erklärt Projektmanager Georg Alber. Das dritte zentrale Tool ist ein Workshop. „Unternehmen können dabei in einem objektiven Raum, unterstützt von geschulten Mitarbeitern und mit Kreativmethoden, das sogenannte Business Model Canvas und das Context Map Canvas erarbeiten“, erläutert Projektmanagerin Michaela Streicher.

Interviews und Austausch

Um Tools zu entwickeln, die den Bedürfnissen der heimischen Industrie entsprechen, tauschte sich das Team von Business Upper Austria intensiv mit Wirtschaft und Forschung aus. Neben Workshops mit österreichischen Unternehmen wurden Interviews mit heimischen Vertretern der Branche geführt. Wie wichtig ständige Feedbackschleifen sind, fasst Peter Hehenberger von der Fachhochschule Oberösterreich Campus Wels zusammen: „Wir brauchen einen intensiven Austausch, sowohl mit den Akteuren, die in der Herstellung tätig sind, als auch mit der Politik und den Konsumenten.“

CIRCOTRONIC

Mehr Details über das Projekt und die Zusammenfassung der Stakeholder-Interviews lesen Sie auf der Projekt-Website.

ERFA

Wer sich über die EEE-Branche hinaus mit Gleichgesinnten über Kreislaufwirtschaft austauschen möchte, kann am Kick-off der Erfahrungsaustauschrunde (ERFA) Kreislaufwirtschaft teilnehmen.
>> Weitere Informationen

Aufruf zur Teilnahme

Business Upper Austria kann drei KMU individuell – z. B. mittels Consultings oder unternehmensinterner Workshops – und 18 Unternehmen mit unternehmensübergreifenden Veranstaltungen wie Schulungen, Info-Veranstaltungen, Workshops kostenlos unterstützen. KMU können ab sofort mit dem Projektteam Kontakt aufnehmen. Es begleitet sie beim Schaffen eines zirkulären Geschäftsmodells oder beim Entwickeln zirkulärer Prozesse im Unternehmen.


Portraitfoto Michaela Streicher

Michaela Streicher, BA, MSc

Projektmanagerin
Mobil: +43 664 841 3741
Georg Alber

Georg Alber, BSc

Projektmanager

Fachbereich Smart Engineering

Bürozeiten: MO bis DO 8:00 - 17:00 Uhr

Mobil: +43 664 848 1288