Wirtschaft & Forschung: Zweitägige Leistungsschau in Linz

Business & Technology Forum Upper Austria 2018
Business & Technology Forum Upper Austria 2018 © Cityfoto / Roland Pelzl
Marc Fiedler von Blackout Technologies UG
Marc Fiedler von Blackout Technologies UG © Cityfoto / Roland Pelzl
Johannes Kofler von der Johannes-Kepler-Universität
Johannes Kofler von der Johannes-Kepler-Universität © Cityfoto / Roland Pelzl
Diskussionsrunde Reiter, Spennlingwimmer, Kolmhofer
v.l.n.r.: Diskussionsrunde mit Manfred Reiter (Linz Center of Mechatronics), Tanja Spennlingwimmer (Leitung Investoren- & Standortmanagement der oö. Standortagentur Business Upper Austria) und Robert Kolmhofer (Department für sichere Informationssysteme FH Hagenberg) © Cityfoto / Roland Pelzl
Tobias Bellmann vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt
Tobias Bellmann vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt © Cityfoto / Roland Pelzl

21.11.2018

Digitalisierung, Mobilität, Industrielle Produktion – beim Business & Technology Forum von 19.-20. November in der voestalpine Stahlwelt sprachen 25 Experten aus dem In- und Ausland über aktuelle Innovationsthemen.

Ob Künstliche Intelligenz, Industrielle Produktion, Mobilität & Logistik – die Unternehmen und Forschungseinrichtungen am Standort Oberösterreich können in wichtigen Zukunftsfeldern Know-how und Forschungskompetenz vorweisen. Mit dem Business & Technology Forum Upper Austria 2018 (www.theupperaustriaeffect.at) von 19. Bis 20. November verbanden die Veranstalter Business Upper Austria, der Mechatronik-Cluster und Upper Austrian Research aktuelle Innovationsthemen aus Forschung und Wirtschaft.

Zugleich war das Forum auch Abschluss einer Reihe von Veranstaltungen mit dem Ziel, den Wirtschafts- und Forschungsstandort Oberösterreich auch im Ausland zu positionieren. Dazu wurden im Juni 2018 binnen acht Tagen die vier deutschen Großstädte Hamburg, Berlin, Düsseldorf und München besucht und der Standort mit seinen Kooperationsmöglichkeiten in für Unternehmen und Forschungseinrichtungen dort präsentiert.

Beim Business & Technology Forum in Linz wurden in schließlich in mehreren Veranstaltungsblöcken Leuchtturmprojekte aus der Forschung sowie Zukunftstechnologien im Einsatz vorgestellt und es gab Betriebsbesichtigungen bei heimischen Innovationsschmieden. Das Forum bot für die über 350 Besucher/innen die einmalige Gelegenheit, sich mit 25 regionalen, nationalen und internationalen Experten auszutauschen. Unter den Referenten waren neben (ober)österreichischen Forschern und Unternehmensvertretern Experten aus Deutschland, England und den USA.

Zu den Highlights zählte der Vortrag von Marc Fiedler (Blackout Technologies) aus Deutschland. Sein Unternehmen hat unter anderem den Roboter „Pepper“ entwickelt. Dieser ist mit Künstlicher Intelligenz ausgestattet und daher in der Lage, beim Kommunizieren mit Menschen auf deren Gefühlslage, etc. zu reagieren. Solcherart ausgestattet, wird Pepper bereits bei Bewerbungsgesprächen oder am Infopoint in Geschäften eingesetzt. Ist er damit nicht eine große Konkurrenz für menschliche Mitarbeiter in der Personalabteilung oder bei der Auskunft? 

„Der Roboter nimmt ihnen die Arbeit nicht weg. Er unterstützt bei Routineaufgaben, zum Beispiel in der Vorauswahl von Kandidaten. So werden bei den Menschen Ressourcen frei, um sich auf aussichtsreichsten Bewerber zu konzentrieren“, erklärt Fiedler.


Einen Blick in die Zukunft von Künstlicher Intelligenz gewährte der Forscher Johannes Kofler von der Johannes-Kepler-Universität. Er stellte dar, dass wir momentan noch „schwache“ KI erleben und der Schritt in Richtung „starke“ KI eine echte Revolution auslösen wird – in der Produktion, in der Forschung und im Alltag jedes Einzelnen.

Die Zukunft ist durchdigitalisiert – und trotzdem sicher
Auch in einer Diskussion mit Manfred Reiter (Linz Center of Mechatronics) und Robert Kolmhofer (Department für sichere Informationssysteme FH Hagenberg) ging es um Zukunftstechnologien: Welche sind für den Standort essenziell? Woran wird schon geforscht? Dominierendes Thema auch in dieser Runde: die digitale Transformation in all ihren Facetten. So wies Robert Kolmhofer darauf hin, dass Informationssicherheit an Bedeutung gewinnen werde.

„Für Oberösterreich liegt die Chance in ‚Security by Design‘, wir haben alle Voraussetzungen, das im großen Maßstab umzusetzen. Auch, weil wir die Wichtigkeit der Informationssicherheit schon vor 20 Jahren erkannt haben.“ Echte Zukunftsmusik seien momentan noch Quantencomputer, „aber der Durchbruch ist in greifbarer Nähe“, so Kolmhofer.


Für Manfred Reiter wiederum steckt noch viel Potenzial in der virtuellen Konstruktion und Entwicklung, der virtuellen Inbetriebnahme. „Darauf aufbauend sorgt Augmented Reality für entsprechende Interaktion, zum Beispiel auf einem virtuellen Messestand.“ Die Herausforderung besteht für Reiter darin, letztlich vernetzte Systeme zu schaffen, die vorausschauend arbeiten und auch selbst Korrekturen vornehmen.

Digitaler Zwilling: die virtuelle Anlage ist im Kommen
Ein großes Thema beim Business & Technology Forum waren die jüngsten Entwicklungen beim Digitalen Zwilling in der Produktion. Bei der Exkursion zur Robert Bosch AG zeigte Georg Wünsch von der Fa. Machineering aktuelle Anwendungsfelder auf. Weitere Vortragende zu diesem Thema: Tobias Bellmann vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt sowie die Unternehmensvertreter Florian Auer (Plasser & Theurer) und Johannes Weiermeir (Sema Maschinenbau).

Tobias Bellmann zeigte anschaulich, welche Vorteile ein physikalischer Digitaler Zwilling bringt – unter anderem am Beispiel aus der Weltraumforschung. So stand das DLR vor der Entscheidung, einen Prüfstand für den Marsrover zu entwickeln.

„Es war sehr unsicher, ob der Prüfstand die Belastungen korrekt simulieren würde können. Daher haben wir den Prüfstand zunächst mit allen verfügbaren Daten simuliert.“


Das Ergebnis war positiv und so wurde die Testanlage tatsächlich gebaut. Und sie hielt stand.

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Teil des Forums war eine Leistungsschau der oö. Forschungslandschaft:

  • 20 Aussteller präsentierten 35 Objekte.
  • Ein 4-Gewinnt-Roboter von PROFACTOR zeigte spielerisch die Möglichkeiten von Mensch-Maschine-Interaktion.
  • Zu Gast war unter anderem das deutsche Forschungsinstitut Fraunhofer IPK mit dem Projekt „Industrie 4.0 aus dem Koffer“.
  • Darüber hinaus konnten sich die Besucher bei RECENDT mit einer Datenbrille ins Innere eines Flugzeugflügels zoomen und die Möglichkeiten der AR-gestützten, zerstörungsfreien Qualitätskontrolle live erleben.