Wintersteiger beschleunigt Digitalisierung

Mag. Harold Kostka, CFO
Mag. Harold Kostka, CFO © ziegelboeck.com

05.06.2023

Mit der mehrheitlichen Übernahme der Wiener Digitalagentur Moonshiner wird die Wintersteiger AG ihre Geschäftsmodelle, Produkte und Dienstleistungen schneller und gezielter digitalisieren.

Bereits im Januar 2022 hat sich das Maschinenbauunternehmen Wintersteiger AG aus Ried im Innkreis an der Digitalagentur Moonshiner in Wien beteiligt. Im ersten Quartal 2023 wurden die Anteile von 36,5 % auf 72 % aufgestockt. Die restlichen 28 % gehören dem Management von Moonshiner mit Rudi Lindenhofer (CEO) und Fabian Hippmann (CTO).


Maschinenbauer vs. Start-up

Wie passen ein traditionsreiches Maschinenbauunternehmen und ein Start-up zusammen? Sehr gut, meint Harold Kostka, Finanzvorstand bei Wintersteiger und zuständig für IT und Digitalisierung.

Er erklärt: „Wir achten darauf, die agilen Prozesse des Start-ups nicht zu erschlagen, indem wir es mit Druck ins Konzerngeschehen einbinden, also z.B. mit SAP-Workflows überfordern. Wir lassen die Kollegen in Wien sehr autonom weiterarbeiten.“

Zudem soll Moonshiner weiterhin als eigenständige Digitalagentur am Markt auftreten, Wintersteiger will maximal ein Drittel der Kapazität beanspruchen und zusätzliche potenzielle Leads für Moonshiner generieren.


Moonshiner meets Industrie

Die Digitalagentur Moonshiner hat seit ihrer Gründung im Jahr 2015 rund 100 Projekte umgesetzt, darunter für Kunden verschiedenster Branchen wie z.B. Energieversorger, Einrichtungshäuser, Versicherungen, Babyartikelanbieter, Motorsport uvm.

Für Moonshiner bedeutet die Zusammenarbeit, erstmals in ein Unternehmen eingebunden zu sein und direktes – fast tägliches Feedback – von den Rieder Kolleg:innen zu erhalten:

„Das Spannende für uns ist, stärker in das Unternehmensgeschehen hineingezogen zu werden, statt nur durchs Schlüsselloch zu schauen. Dadurch entsteht Kreativität. Und natürlich ist es eine schöne Erfahrung, dass wir bei einem Industrieunternehmen angedockt haben“, so Rudi Lindenhofer, CEO von Moonshiner.

Erste Projekte

Auf der To-do-list steht u.a. die Kundenplattform „myWINTERSTEIGER“. Auf dieser Single-Sign-On Plattform können sich Kunden wie z.B. Skiverleiher, einloggen und Maschinendaten, technische Maschinendokumente wie Betriebs- und Montageanleitungen, Bestellungen, Belege, Nachrichten, FAQs etc. einsehen.

Ein weiteres Projekt ist die Weiterentwicklung der Skiverleih- und Servicesoftware Easyrent. Hier nutzt das Wintersteiger Team Ressourcen und die Expertise von Moonshiner.


Maschinendigitalisierung

Neben Kundenplattform und Verleihsoftware nimmt auch die Digitalisierung der Maschinen immer mehr Fahrt auf. Denn das Bedürfnis mittelständischer Unternehmen, Investitionen in Aufwand umzuwandeln, sei groß, so Kostka. Er will daher das Geschäftsmodell „Pay per Use“ forcieren:

„Auf Wintersteiger umgelegt, investiert der Kunde nicht in eine neue Anlage, sondern bezahlt für die Anzahl der geschliffenen Ski, der gesägten Parkettlamellen pro m2 oder der gereinigten Fahrräder. Unsere Kunden wollen im Grunde keine Maschinen kaufen, sie brauchen kapazitative Verfügbarkeit und Verlässlichkeit.“

Pluspunkt Arbeitsplatz Wien

Aufgrund der geografischen Lage abseits des oberösterreichischen Zentralraums ist es für Wintersteiger schwieriger, Spezialkräfte wie UI oder UX Designer zu finden. Mit Moonshiner hat Wintersteiger einen weiteren Firmenstandort und kann potenziellen Mitarbeiter:innen ein attraktives Arbeitsumfeld in der Bundeshauptstadt bieten. Die Erfahrungen sind gut – auch in Berlin und Potsdam gibt es bereits ein Wintersteiger Digital-Office für den Geschäftsbereich Seedmech mit Lösungen für die Saatzuchtbranche.

www.wintersteiger.com 
https://moonshiner.at


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